ACCEPT | Too Mean To Die Tour 2023 - TURBINENHALLE OBERHAUSEN - 14.01.2023

ACCEPT zelebrieren in der restlos ausverkauften Turbinenhalle Oberhausen einen perfekten Tourstart ihrer „Too Mean To Die“ - Tour. THE IRON MAIDENS begeistern mit den Kulthits ihrer Vorbilder.

10 Jahre sind seit der letzten ACCEPT Headliner-Tour ins Land gegangen und etwas, dass viele Kenner der Szene bereits ins Reich der Fabel verwiesen hatten, manifestiert sich an diesem Abend vor den Augen der Fans, die den Urgesteinen des Deutschen Heavy Metals in der ausverkauften Turbinenhalle Oberhausen einen triumphalen Tourauftakt bereiten. Die Tour, die die Band in 29 europäische Metropolen führen wird, macht Station in der Schweiz, Ungarn, Finnland, Spanien, Österreich, Estland, Norwegen, Schweden und Dänemark. Doch bevor Mark Tornillo, Wolf Hoffmann und Co. zu den Instrumenten greifen, stehen zunächst die IRON MAIDENS auf dem Programm.

Hit auf Hit mit den IRON MAIDENS

Die einzige, mit ausnahmslos weiblichen Akteuren besetzte IRON MAIDEN - Tribute Band, hat in Oberhausen fast ein Heimspiel und zeigt eine perfekte Show, die mit vielen Hits der Britischen Kultband gespickt ist. „The Trooper“ und „Fear Of The Dark“ dürfen auf der Setlist ebenso wenig fehlen wie „Run To The Hills“ oder „The Number Of The Beast“. Einzig das Maskottchen hadert mit der Requisite und bietet mit flackernden LEDs sehr zur Erheiterung des Publikums ein eher trauriges Bild. Zum Abspann „Always Look On The Bright Side Of Life“ verabschieden sich die Damen und geben die Bühne frei für den Hauptact des Abends, der nach dem Umbau auch pünktlich die Arena betritt.

ACCEPT in prächtiger Spiellaune

Die Historie der Band über die Jahrzehnte hinweg zu analysieren, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen und Diskussionen darüber, welche Besetzung denn die einzig wahre sei, sind per se wenig sinnvoll, weil sie zum einen rein subjektiv, zum anderen schlicht überflüssig erscheinen. Was einzig und alleine zählt, ist das, was die Band auf die Bühne bringt und das ist nicht nur an diesem Abend über jeden Zweifel erhaben. Mit der ersten Sekunde merkt man ACCEPT an, wie sehr man auf diesen Abend hingefiebert hat. Krachende Riff der kongenialen Gitarristen Wolf Hoffmann, Philip Shouse und Uwe Lulis, dazu der treibende Beat, den Drummer Christopher Williams vorgibt und von Bassmann Martin Motnik mit den tiefen Frequenzen veredelt wird, liefern die Basis des sich an diesem Abend in prächtiger Laune präsentierenden Mark Tornillo.

ACCEPT immer noch Restless and Wild

Mit „Zombie Apocalypse“ starten ACCEPT ihren Parforce-Ritt durch die Highlights der bewegten Bandhistorie und spätestens beim Gassenhauer „Restless And Wild“ schwelgen die Fans in Metal-Glückseligkeit. Und es geht ohne lange Ansagen weiter: „London Leatherboys“, „The Abyss“, „Midnight Mover“, „No Shelter“, sowie „Overnight Sensation“ setzen weitere Glanzpunkte, zu denen die Fans in der Halle stimmgewaltig und textsicher ihren Teil beisteuern.

Mit „The Best Is Yet To Come“ bremsen Mark Tornillo und Co. die Party etwas ein, aber die grandiose Power-Ballade zieht noch ganz andere Register als die brachialen Kracher zuvor. Mit „Samson And Delilah“ präsentieren ACCEPT sogar eine echte Live-Premiere, denn dieser Song des aktuellen Albums wurde zuvor noch nicht live gespielt. Anschließend gibt es mit „Princess Of The Dawn“ einen der absoluten Hits der Metaller.

Angemerkt sei hier die unglaubliche Spielfreude der Band, die zu jeder Sekunde tight und auf den Punkt den Abend bestreitet. Nach „Pandemic“, der nicht etwa während der C-19 Krise entstanden, sondern bereits im Jahr 2010 auf dem „Blood Of The Nations“ Longplayer erschien ist, gehen die Jungs für einen kurzen Erfrischungstrunk von der Bühne, bevor mit „Hung Drawn And Quartered“, „Balls To The Wall“ und „I´m A Rebel“ das einem Abriss gleichkommende Finale gefeiert wird.

FAZIT: ACCEPT sind auch im Jahr 2023 live eine echte Naturgewalt, die zum Tourauftakt in der Turbinenhalle Oberhausen keine Wünsche offen lässt. Ein herausragendes Konzert, das in den kommenden Wochen in 28 weiteren europäischen Städten eine Wiederholung finden wird und somit wieder einmal den Beweis antritt, dass Musik auch über Landesgrenzen hinweg Gemeinsamkeiten herausarbeitet, die in der jetzigen weltpolitischen Situation verschüttet scheinen.